Am Samstag, den 14. März fuhr der Festausschuss, begleitet von vielen Fischerinnen und Fischern mit dem Bus nach Deggendorf. Ziel war das Fischerhäusl des Bezirksfischereivereins Deggendorf. Der Festausschuss hatte bei den Deggendorfer Fischern angefragt, ob sie die Patenschaft bei unserer Fahnenweihe übernehmen würden.

Empfangen wurden sie an der Weiheranlage der Deggendorfer vom 1. Vorsitzenden Matthias Kellner, dem 2. Vorsitzenden Johannes Brindl und noch zahlreichen Deggendorfern. Die Fischer hatten als Gastgeschenk auf einem Bollerwagen ein Fass Bier mitgebracht, um die Deggendorfer mild zu stimmen.  Ehe den Ettlinger der Zugang zur Weiheranlage gestattet wurde, mussten sie noch ein Lied zum Besten geben. Sie entschieden sich für „Schau hi, da liegt a toter Fisch im Wasser“. Die Gesangeskünste der Ettlinger gefielen den Deggendorfern sehr, so dass sie eingelassen und auch noch mit einem Essen belohnt wurden.


Dann trug der 1. Vorsitzende Rudi Fisch seine Bitte in Versform vor.


Es scheint der Mond so hell auf dieser Welt,


zu den Deggendorfer Fischern sind wir herbestellt.


Zu ihnen wollen wir heute geh´ n,


vor dem Fischerhäusl bleiben wir steh´ n.


Wir haben nämlich eine Frage,


die bewegt uns schon etliche Tage.



Wir Ettlinger feiern Gründungsfest im August,


und wir hoffen ihr Deggendorfer habt Lust,


mit uns gemeinsam zu feiern,


nicht unter Regenschleiern,


sondern bei schönem Wetter und guter Laune,


mit Trompeten und Posaune.


Ein solches Fest  braucht natürlich einen Paten,


ihr werdet unser Anliegen  schon erraten?


Wir haben Euch als Paten erwogen


und sind darum heute hierher gezogen.


Wir brauchten nicht lange zu unserem Entschluss,


die Deggendorfer Fischer waren ein Muss.


Tiefe Freundschaft verbindet uns schon lange,


mit Euch an unserer Seite, ist uns vor dem Fest nicht bange.


Gefeiert haben wir schon oft miteinander,


darum passen wir auch zueinander.


Den Schirmherrn haben wir mit dabei,


auch die Fahnenmutter ist in unserer Reih´.


Wir sind zudem nicht mit leeren Händen gekommen,


wir haben Geschenke mitgenommen.


Als Mitbringsel haben wir für die zukünftigen Paten,


keinen leckeren Braten,


sondern wir spendieren  Bier und Wein,


wenn ihr Ja sagt, statt Nein.



Ein alter Brauch ist es das Bitten abzuschließen


und fröhlich zu begießen.


Deshalb bleiben wir nach dem Bitten auch noch lange hier


und helfen Euch beim Bier.




Ich bin nun am Schluss,


bitte bereitet uns keinen Verdruss.


Mit Spannung wird nun eure Antwort erwartet,


sagt „Ja“, dann wird durchgestartet.


Nun ganz so einfach wollten es die Deggendorfer Fischer den Ettlingern nicht machen. Der 1. Vorsitzende und seine Mannschaft hatten sich viele „Prüfungen“ einfallen lassen. Danach wolle man eine Entscheidung fällen.

Als erstes musste eine Scheibe von einem Baumstamm mit einer uralten, nicht scharfen Säge abgeschnitten werden. Der 1. Vorsitzende musste so lange auf einem spitzen Holzscheit knien, bis die Scheibe abgesägt war. Günther Hofmeister und Ewald Fleischmann wurden für diese Aufgabe bestimmt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bekamen sie die Säge in den Griff und erlösten so den 1. Vorsitzenden.

Als nächstes mussten Gummienten mit einer Handangel aus einem Becken gefischt werden. Hierbei musste ein Ettlinger so lange knien bis alle Enten herausgefischt waren. Christian Holzbauer und Franz Tintemann gingen für den Verein diese Aufgabe an. Als kleine Gemeinheit hatten die Deggendorfer drei Enten dazwischen geschmuggelt, die mit einer Edelstahlschraube versehen waren und somit versagte der an der Angel angebrachte Magnet. Zu dieser Aufgabe benötigten die zwei Ettlinger viel Zeit dadurch wurden ihre Knie stark strapaziert.

Bei der dritten Aufgabe war Zielwerfen mit verbundenen Augen angesagt. Horst Iwanczok und Markus Nürnburger hatten ihre liebe Mühe und Not die fünf Würfe einigermaßen zu platzieren.

Als letzte Aufgabe musste eine Wasserflasche , am Gesäß befestigt, durch den Raum transportiert werden. Die Schwierigkeit war, dass die Tragevorrichtung erst in die Flasche manövriert werden musste. Dieter Eberhard, Robert Fröschl, Franz Buchner, Stefan Hackl, Erwin Jakob und Jochen Dausch hatten zwar Probleme, doch nach einiger Zeit bekamen sie alles in den Griff.

Die Ettlinger hatten gedacht, dass sie alle Tests nun absolviert hatten, als der 1. Vorsitzende Matthias Kellner den Festausschuss zur letzten Prüfung hervor bat. Es musste ein Stamperl „Wüstenschnapps“ geleert werden. Diese Prüfung bereitete vor allem Günther, Alfred und Rudi Probleme. Aber man meisterte auch diese Aufgabe.


Danach verkündete Matthias Kellner, die für die Ettlinger erlösende Nachricht: Ja, wir wollen gerne Euer Patenverein sein. Nun waren die Ettlinger Fischer natürlich erleichtert. Rudi Fisch spendierte wegen der guten Nachricht noch drei Fässer Bier. Musiker Tom sorgte jetzt  für sehr gute Stimmung. Es wurde getanzt und gelacht und schon voraus geplant, was an den Festtagen auf die Vereine zukommt. So war es kein Wunder, dass man erst weit nach Mitternacht die Heimreise antrat.

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